Nach fast 60 Jahren hatte der FC Schalke 04 beschlossen, aus Kostengründen den Schalker Kreisel einzustellen. Seit dieser Saison gibt es keine Printausgaben, der zuletzt viermal jährlich als Mitgliedermagazin erschienenen Vereinszeitschrift mehr. Einzelne Elemente aus dem Schalker Kreisel werden aber weiterhin im digitalen "Vereinsheim" veröffentlicht.
Die beiden Schalke-Fans Stefan Barta und Katharina Strohmeyer wollen das Kulturgut einer königsblauen Spieltagszeitschrift retten und haben deshalb ein neues Format auf den Markt gebracht. Der Name: Das neue Schalker Echo. "Mit dem neuen Schalker Echo wollen wir, nachdem die Printausgabe des Schalker Kreisels eingestellt wurde, die Tradition der Stadionprogramme aufrechterhalten", erklärt Barta dazu auf seiner Internetseite schalker-echo.de.
Ihre Feuertaufe hat die neue Zeitschrift, die zunächst in einer Auflage von 1.500 Exemplaren bis zum Ende der Hinserie zu jedem Heimspiel erscheint, hinter sich gebracht. An mehreren Verkaufsständen rund um die Arena wurde der Echo für zwei Euro verkauft. Auch eine Bestellung per Internet ist möglich.
Und wie war die Feuertaufe, Herr Barta? "Es war ein vielversprechender Start", erklärte der Buchautor. Barta hat die meisten Texte der mindestens 16 Seiten umfassenden Stadionzeitung selbst geschrieben und in den vergangenen Tagen beinahe rund um die Uhr an seinem neuen Projekt gearbeitet. "Wir konnten die meisten Exemplare an den Fan bringen", erklärte Barta.
Fast noch wichtiger: "Wir haben unheimlich viel Zuspruch bekommen von anderen Schalke-Fans. Viele Fans sind stehen geblieben und fanden die Idee gut." Jetzt gehe es darum, die Erfahrungen zu resümieren und zu sehen, was man vielleicht auch logistisch optimieren könne. "Zum Beispiel haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Fans den Echo direkt ins Auto oder den Bus gebracht haben, weil sie ihn gerne unbeschädigt zu Hause in Ruhe lesen wollen." Es wäre daher vielleicht auch eine gute Idee, den Verkauf nach dem Spiel fortzuführen. Allerdings sei das logistisch schwierig, weil man als Fans natürlich auch selbst ins Stadion wolle und das Spiel sehen möchte.
Auch der Internetverkauf sei gut angelaufen. "Wir sind weiter voller Tatendrang. Die Ausgabe für das nächste Heimspiel gegen den 1. FC Köln ist bereits fast fertig und bietet wieder ein besonderes Highlight", versprach Barta. Ob das Projekt dann über die Hinserie hinaus Zukunft hat, entscheide sich in den nächsten Monaten. Aber ein guter Anfang sei gemacht.